Für die Geburt ist sowohl die körperliche, als auch die mentale Ausdauer unverzichtbar. Durchhaltevermögen, Unermüdlichkeit und Beständigkeit spielen im Geburtsprozess eine tragende Rolle. Körperliche und emotionale Ausdauer sind untrennbar miteinander verbunden.

Bleibt der Geist stark, die Gedanken positiv, so wirkt sich das günstig auf den Körper aus und Energiereserven können freigesetzt werden.

Auf körperlicher Ebene gehen wir über ein aktives Zulassen hinaus, indem die Kräfte effizient genutzt und gezielt eingesetzt werden.

Es wird Dir helfen, die Geburt als sportliche Herausforderung zu sehen.

Für diese Höchstleistung braucht es Übung, also regelmäßiges Training.

Gehe nach Möglichkeit körperlich fit in die Geburt!

Deine Fitness steigerst Du, indem Du Dich jeden Tag an der frischen Luft bewegst, zum Beispiel spazierengehst, walkst, Fahrrad fährst oder schwimmst. Auch schwangerschaftsspezifische Gymnastik, Schwangerenyoga oder Workout für Schwangere können eine gute Vorbereitung auf die Geburt sein. Hilfreich ist es in ungewöhnlichen Positionen einen Augenblick zu verweilen, um mögliche Gebärpositionen zu trainieren, wie z.B. tiefe oder hohe Hocke, Vierfüßlerstand. Eine stetige Wiederholung ist hier von großer Bedeutung, um die Bewegungsabläufe zu verinnerlichen und eine Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit in der Bewegung zu erlangen. Nach und nach werden die Abläufe flüssiger und intuitiver und Deine Kondition wird verbessert. 

Von ebenso großer Wichtigkeit ist das Nutzen der Regenerationsphasen, also der Wehenpausen. Lerne von Anfang die Zeit zwischen den Wehen positiv zu nutzen und alle Anstrengung loszulassen und zu entspannen.

Neben dem Training der Muskeln, dem Aufbau der körperlichen Kraft und Ausdauer, ist es für die Geburt von mindestens ebenso großer Bedeutung die mentale Ausdauer zu trainieren.

Der Kopf soll dem Körper keine Grenzen setzen.

Optimismus ist einer der Schlüssel, um körperlich und emotional nicht zu ermüden. 

Doch wie gelingt es mögliche mentale Barrieren zu überwinden?

Definiere Deine Ziele, sei fokussiert auf Deinen Weg, nimm Deine Ängste wahr und verwandle nach und nach die damit im Zusammenhang stehenden Probleme in Herausforderungen, die zu bewältigen sind. Sei positiv, trainiere Deinen Optimismus. Eine beeindruckende Studie belegt, von wie großer Bedeutung das Mindset, also die „mentale Brille“ der Schwangeren und des Partners/der Partnerin für die Geburt ist. (Lisa Hoffmann, August 2017, Mindset und Geburt)

„…es zeigte sich, dass das geburtsbezogene Mindset in der Schwangerschaft den Geburtsverlauf vorhersagen kann: Frauen mit einem eher natürlichen Mindset hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit, interventionsarm zu gebären. Das heißt, sie benötigten zum Beispiel seltener eine PDA (Periduralanästhesie zur Linderung des Geburtsschmerzes) oder einen Kaiserschnitt. Auch Ergebnisse anderer Studien konnten zeigen, dass psychologische Faktoren wie Einstellungen (Haines et. al, 2012) und Überzeugungen (Preis et al., 2018) bestimmte Aspekte des Geburtsverlaufs vorhersagen können.

Schon im Vorfeld kann es hilfreich sein, negativen Stress zu vermeiden. Werde feinfühlig dafür, wer oder was Dir gut tut. Umgebe Dich nach Möglichkeit mit Menschen und Dingen, die Dir gut tun.

Vielen Frauen helfen Visualisierungen oder Affirmationen. 

Affirmationen können eine positive, bejahende Haltung unterstützen, indem sie helfen, negative Glaubenssätze ins Positive umzuwandeln. Diese Affirmationen dürfen durch selbstgeschriebene Karten oder als Schriftzug auf dem Spiegel nach und nach Dein Unterbewusstsein erreichen. 

„Ich bin stark, ich bin mutig, ich bin voller Vertrauen.“