Wie entsteht Selbstvertrauen? Darauf gibt es sicherlich keine allgemeingültige Antwort. Sicher ist aber: wir brauchen zum einen Menschen, die UNS vertrauen. Zum anderen brauchen wir den Glauben und das Vertrauen in unsere Umwelt, in das ungeborene Kind, in unser erlerntes Können und sogar in das Leben per se.
Christian Robin, ein französischer Schriftsteller sagt:
„Vertrauen ist die kindliche Fähigkeit, auf das Unbekannte zuzugehen, als erkennen wir es wieder.“
Was für ein wunderbar passender Satz für eine Frau, die ein Kind erwartet. Jede Geburt ist höchstindividuell. Die Kunst sich auf die Geburt als Abenteuer, als große „Unbekannte“ einzulassen, gilt es zu erlernen. Das verlangt Vertrauen. In sich selbst, in die anderen, in das Leben.
Durch unsere permanente Erreichbarkeit und Vernetzung mit der Welt, laufen wir allerdings Gefahr, uns von unserer Intuition und dem kindlichen Geist immer mehr zu entfernen.
Wie schaffen wir es im „Hier und Jetzt“ zu sein? Loszulassen?
Ein erster Schritt kann das bewußte Ausschalten des Handys sein, freigewordene Zeit für etwas Schönes, Körper und Geist erhellendes zu nutzen.
Das kann ein Spaziergang sein, der Besuch eines Konzertes, das Lesen eines Buches: ein genussvolles Nutzen der Zeit bei voller Aufmerksamkeit. Ein Genießen mit allen Sinnen.
Selbstvertrauen bedeutet auch Mut, Mut trotz möglicher Zweifel aufzubrechen, ohne hundertprozentige Sicherheit.
Eine liebevolle Person an der Seite zu haben, die volles Vertrauen in Deine körperlichen und emotionalen Fähigkeiten hat, ist von immenser Bedeutung. Ebenso wichtig ist, Vertrauen in das ungeborenes Kind zu haben , einen Teamgeist zu entwickeln, zu wissen, man schafft es gemeinsam.
Selbstvertrauen wird nicht gefunden, wenn man nur lange genug danach sucht. Geduld, Neugier, Ausdauer und Freude werden zu den wichtigsten Begleitern – auch und besonders für den Geburtsprozess.
Neugierig – nicht gehemmt.
Lebendig – nicht gelähmt.
Freudig – nicht ängstlich.
So mögest Du in die Geburt Deines Kindes gehen.
Es gilt selbstgesetze Grenzen zu überwinden und seine Komfortzone zu verlassen, mit Mut, Kraft, Konzentration und Vertrauen.
Und wie es im Zen-Buddhismus heißt: Das Lassen lassen. Loslassen.
Das Unvorhersehbare annehmen. Aber nicht resigniert und schwach, sondern anpackend und stark, denn niemand anderes kann den Weg für Dich gehen.